Teil 3
Fortsetzung von Teil 2
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Spanischer Naturpark:
"Posets Maladeta"
Das Valley de Benasque
Orte: Eriste und Benasque/N 260
Wanderparkplatz Tal Benasque/ Wanderung
N 260 / Die Stadt Ainsa
Nationalpark Ordesa y Monte PerdidoÂ
(Ordesa Nationalpark)
Tal: "Valle de Pineta" StraĂe 138
Wanderung "Cascadas de la Larri"
Stadt Bielsa/Tunnel nach Frankreich
Nordseite: Französischer Nationalpark der PyrenÀen
Stadt: Saint Lary
StraĂe 918 ,"Col d'Aspin" ,1489 m
"Col du Tourmalet" , Passhöhe 2 115 m, Königsetappe,
D 920, Tal "Valley de St. Savin"
"Val d' Azun" Dörfer: Aucun, Massouns, Arrens
See:Â "Lac du Tech" im "Vallee d' Arrens, Freisteherplatz,
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Tag Sieben
Heute ist bereits Sonntag, 10.7. und diese acht Tage sind wie im Flug vergangen.
Wir rollen heute in den spanischen PyrenĂ€en-Naturpark Posets-Maladeta und speziell in das Valley de Benasque - ein Tal, von dem man die Dreitausender in der Ferne sieht.đ
Hier in diesem Naturpark befindet sich das Zentrum der PyrenÀen. Viele Dreitausender prÀgen die beeindruckende Landschaft um uns herum. Zuerst geht es (an der Strecke gelegen) zum Dorf Eriste. Das nÀchste Dorf Benasque soll der zweite Stopp werden.
Wir fahren aber ersteinmal los und zwar die N 260 und haben bis Castejon d' Sos sehr schöne Fernblicke.Â
Hin und wieder halten wir an einem Aussichtspunkt bis wir im Dorf Eriste fĂŒr lĂ€ngere Zeit rasten.
Das Dorf Eriste besitzt einen angestauten See. Dort am Ufer wartete doch tatsĂ€chlich ein SchattenplĂ€tzchen auf uns und wir beschlieĂen, erst weiterzufahren, wenn die Temperaturen wieder ertrĂ€glicher werden.đ€Ș
Wir machen es uns mit Mittag und Kaffee bequem. Die Sweety liegt bei einem leichten See- Wind unter dem Camper und verschlĂ€ft die Zeit.đ¶
Die Aussicht wĂ€hrend der Tour ĂŒber den Pass in 1500 Meter:
Der Relaxplatz am See:
Nach der ausgiebigen Pause fahren wir jetzt in das Tal von Benasque und zwar bis zum Wander-Parkplatz. Einige Fotostopps vom Stausee und den umliegenden Bergen machen wir unterwegs auch noch, bis wir dann total freudig in dem herrlich gelegenen Tal ankommen. Von der PassstraĂe kann man in das Tal schauen. Dort standen immer noch eine ganze Reihe Womos.
Das Tal
Wir können nicht anders, sind zu neugierig und gehen noch vor dem Abendessen auf eine kleine Wanderung. Es ist angenehm frisch, denn wir befinden uns auf 1 800 Meter Höhe. Wunderschön, diese Almwiesen mit den Blumen und den vielen BachlĂ€ufen ; und ringsherum die fantastische Bergwelt.đ
Hier im Tal ist das Ăbernachten auf dem Wander-Parkplatz (Nationalpark) nicht mehr erlaubt, deshalb mĂŒssen alle Womos oberhalb an der PassstraĂe in Parkbuchten, aber wenigstens mit einem schönen Blick ins Tal ausweichen. Morgens zum FrĂŒhstĂŒck sind wir dann wieder zu unserem PlĂ€tzchen zurĂŒckgekehrt.
Die Nacht war angenehm frisch und es ging sogar der Mond auf.
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Tag Acht
Heute frĂŒh sind wir natĂŒrlich ins Tal zurĂŒckgerollt und packen den Rucksack, denn wir wollen etwas wandern. Die Sweety freut sich mit lautem Gebell. Es ist eine leichte Wanderung - der Trage-Rucksack kommt natĂŒrlich mit.
Ja, was soll ich schreiben. Dieses Tal hat uns bisher persönlich am besten gefallen. Dieser schöne Rundumblick auf die Berge und das PlĂ€tschern der BĂ€che....đ€ Wir freuen uns, das wir das sehen und vor allem auch etwas wandern können.Â
NatĂŒrlich ist das kein Vergleich, zu dem, was wir in jungen Jahren gemacht haben und auch, als Sweety noch topp fit war.Â
Aber gerade deshalb haben wir diese Tour bis zum Mittag sehr genossen. Und dann wurde es auch wĂ€rmer. Vor dem Womo, ein bisschen versteckt, machten wir es uns mit den CampingstĂŒhlen gemĂŒtlich. Mittag gab's auch, und Kaffee und Kuchen sowieso.
Die Nacht werden wir noch einmal hier am Pass verbringen, um dann morgen in die Stadt Ainsa und den Nationalpark Ordesa y Monte Perdido zu fahren.
Am Abend gesellten sich noch einige kleinere Camper dazu.
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Tag Neun
Guten Morgen, wir sind unterwegs bei 18 Grad und Sonnenschein und zwar in dieses Tal.
Unsere Strecke fĂŒhrt uns wieder die N 260 entlang. Gleich am Anfang durch eine aufregende Schlucht.Â
Anhalten konnte man nicht. Die vier Bilder (unten als letztes) entstanden durch die Frontscheibe.
AnschlieĂend schauen wir noch auf einen Rundgang in der bezaubernden Mittelalterstadt Ainsa vorbei. Dort endet die N 260, jedoch nur fĂŒr uns, denn wir wollen ja ins Tal. Es geht auf einer Nebenstrecke weiter.
Aber erst bummeln wir ein wenig in Ainsa.
Es ist noch recht frĂŒh und dementsprechend sind die Gassen leer. Der mittelalterliche Stadt-Kern ist ĂŒberschaubar, hat aber ein reizendes Flair.
Die Stadt Ainsa
Oben die Schlucht:
Von Ainsa fahren wir die 138 in Richtung Bielsa. Von dort gibt es eine Zufahrt in das Tal "Valley de Pineta".Â
Dieses Pineta Tal endet an der Grenze zu Frankreich. ( Ein Tunnel verbindet die beiden Seiten).
Mehrere Gipfel, alle um die 3 000 m hoch, umschlieĂen dieses Tal, in dem man viele Wandertouren machen kann. ("Wenn man jung istđđ€Ș" und gut zu FuĂ!)
Wir landen gewollt am Tal-Ende auf dem groĂen Wanderparkplatz - es war ein ehemaliges CampinggelĂ€nde. Trotz ein Verbot zu ĂŒbernachten, haben wir (und viele andere Camper auch) dieses ignoriert und blieben ĂŒber Nacht.
Die Ranger drĂŒckten beide Augen zu.Â
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Und wie sollte es anders sein. Gleich nach unserer Ankunft schnĂŒren wir unsere Wanderschuhe und "packen" die Sweety in den Rucksack (sie lief natĂŒrlich auch hin und wieder recht freudig an unserer Seite) - und los geht's zum Wasserfall!Â
Das war ein lohnendes Ziel. Wir waren so richtig in unserem Element.
Die Fahrt ins Tal:
Umgeben von den Gipfeln der (fast)Â Dreitausender!
Die Wanderung und der Aufstieg zu den "Cascades de Larri" vom Wanderparkplatz aus:
Der Abstieg und Pause an der Badegumpe:
Wir machen den restlichen Tag "Siesta"! Es ist wieder warm geworden.
Eine Platte mit verschiedenen Sorten Wurst und Schinken, die hat Edwin im Tapas-Lokal hier am Platz geholt!  (Camping verboten! Keine StĂŒhle und kein Tisch! Also machen wir Picknickđ€Ș)
Ja, das war zwar eine anstrengende Wander-Tour fĂŒr uns, aber gut zu laufen, weil der Weg recht schattig war.
(FĂŒr Edwin, der die Sweety zweidrittel des Weges getragen hat, besonders!) Aber wir haben viele Pausen eingelegt und dadurch die Schönheit des Tals genossen.
Ein toller Tag mit recht angenehmen Temperaturen geht zu Ende. Neben uns steht ein Schweizer und ein Deutscher mit ihren Camperfahrzeugen. So konnten wir mal wieder etwas quatschen....đ€
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Tag Zehn
Nach dem FrĂŒhstĂŒck und einer Gassirunde im sattgrĂŒnen Tal, sprich Wanderparkplatz, starten wir zur Weiterfahrt. Wir wollen heute durch den Tunnel, der sich gleich hinter Bielsa befindet. Er verbindet das sĂŒdliche spanische PyrenĂ€en-Gebirge mit der Nordseite der französischen PyrĂ€nen.
Wir sagen "TschĂŒss" "Â Valley de Pineta".
Auf der französischen Berg-Seite schlieĂt der gröĂte der drei PyrenĂ€en - Nationalparks an das Gebiet des Ordesa Nationalparks an.Â
Die Landschaft hat sich insofern verĂ€ndert, das uns alles viel gröĂer, weitflĂ€chiger und auch rauer erscheint.
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Wir haben uns die nÀchste Route ausgesucht!
Und zwar geht es einmal quer durch den Französischen Nationalpark.
Weil das Gebiet so riesig ist, lassen wir uns treiben. Zuerst steuern wir die Stadt Saint Lary an. Sie liegt an der Strecke. Dort kaufen wir mal wieder ein, bummeln und essen im Ort etwas, bevor es bei Arreau auf die 918 ĂŒber den "Col d' Aspin" weitergeht.
Dort oben auf dem Pass erwartet uns eine Kuhherde, die ihr Revier aufÂ
1 490 m Höhe verteidigt. Eine Kuh hat tatsĂ€chlich ein Motorrad zu Fall gebracht. đ
Hier halten nicht nur wir an, um in die Ferne und auf die Berge zu schauen, sondern sehr viele, die diese Tour fahren, vorallem Motorradfahrer und Rennradler.
Nach einer langen Kaffeepause rollen wir in Serpentinen den Pass auf der anderen Seite runter.
Nun lassen wir uns ĂŒberraschen, wo wir heute landen und ob es hier auf der französischen Seite zum Abend auch wieder etwas kĂŒhler wird. Jetzt am frĂŒhen Nachmittag sind es 31 Grad.
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Unterwegs in einem kleinen Ort verdunkelte sich der Himmel und ein paar Tropfen sorgten fĂŒr einen Regenbogen.
Unsere Route fĂŒhrt uns jetzt vom Col d' Aspin (1 489 m) zumÂ
"Col du Tourmalet" mit der Passhöhe von 2 115 Meter.
Der Edwin "schraubt" unseren Camper die Serpentinen hoch. Das ist schon ein gewaltiges Bergmassiv, was sich vor unseren Augen auftut.Â
Recht viele Radfahrer, die es noch einmal wissen wollen, ob sie die "Königsetappe" schaffen, radeln hoch bzw. runter. Sie haben es nicht so " leicht", wie wir, den Pass zu erreichen.
Wir sind oben!
Die PassstraĂe wurde im Jahre 1910 als erster Hochgebirgspass in die Route der "Tour de France" aufgenommen und war seitdem immer Teil der StreckenfĂŒhrung. Der "Tourmalet" ist auch heute noch die höchste asphaltierte PassstraĂe der französischen PyrĂ€nen.
Mit dem Womo kommt man problemlos hinauf und ist wÀhrend der Fahrt von der Gewaltigkeit der Bergwelt fasziniert.
Wir haben ein Panorama-PlĂ€tzchen fĂŒr die Ăbernachtung direkt auf dem Pass gefunden. Mit uns gesellten sich nach und nach ein paar Camper-Fahrzeuge, die auch die moderaten Temperaturen in der Nacht schĂ€tzen.
đ Und natĂŒrlich die Aussicht!
Gerade soeben sind "hunderte" Schafe aus allen Himmelsrichtungen des Gebirgskamms zusammengelaufen.đđ Warum auch immer, keine Ahnung. Ăberall bimmelte es und die Schafe sind in Massen komplett auf die andere geschĂŒtzte ??? Seite des Gebirges hinĂŒber gewechselt. Das war ein Schauspiel - von wegen:Â
Nichts mit "dummes Schaf"! (Vorletztes Bild)
Jetzt wird nur noch ein kleiner Teil der Berge und vom groĂen Kessel von der Sonne angestrahlt. Bald geht sie hinter dem Pass unter. Es ist 21.00 Uhr und es sind jetzt 18 Grad.
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Tag Elf
Heute ist schon Donnerstag, 14. Juli!
Wir haben die Nacht bei ungefĂ€hr 17 Grad verbracht und sind ausgeruht. Heute rollen wir in Serpentinen die andere Seite des "Col du Tourmalet" runter.Â
Dieses Runterfahren! Einfach spektakulĂ€r, man muss es erlebt haben. Und dazu kommt ja auch noch das GlĂŒck mit dem Wetter. Kein Wind, kein Regen, klarer Himmel und Sonne. Das gibt's nicht immer.
Knapp rollten wir ĂŒber die Passhöhe, schon sah man bedeutend mehr Parkmöglichkeiten fĂŒr Womos. Auch kleine CampingplĂ€tze bzw. StellplĂ€tze sind öfter vorhanden. Von hier gibt es viele Wanderrouten. Heute am Nationalfeiertag sahen wir sehr viele Wanderer aus ihren Fahrzeugen steigen. Die Ski ParkplĂ€tze waren fast voll.
Wir rollen in das Tal Valley de St-Savin. Das liegt an der D 920 bei Cauterets. Von hier beginnen viele Wanderwege und auĂerdem hat der Ort ein Thermalbad, in das wir wollten. Dort dĂŒrfen MĂ€nner aber nur mit eng anliegender Badehose rein, nicht mit Badeshorts! Also, nicht so schlimm, dachten wir, und suchten uns einen Camping direkt am FluĂ.Â
Dort angekommen, sollten wir einen schattenlosen Eckplatz beziehen, obwohl zweidrittel der PlÀtze leer waren. Warum? Keine Ahnung. Heute ist Feiertag, vielleicht dachte man, das der Platz mit ihren Landsleuten noch voll wird bis zum Abend?
Hundert Meter weiter sahen wir dann diesen Wander-Parkplatz, auf dem wir es uns mit einigen anderen "gemĂŒtlich" gemacht haben. Wir stehen nun auch direkt am Fluss und haben einen richtigen "Faultag" eingelegt. Direkt gegenĂŒber ist ein Supermarkt und so wurde das Gekaufte gleich in der Pfanne gebrutzelt.
Hier bleiben wir auch die Nacht. Mittlerweile ist es zum Abend wieder kĂŒhler geworden. Am Tag war es uns heute zum Wandern zu warm. Der Fluss war die bessere Option.Â
Tag ZwölfÂ
Auch wenn der Platz noch so schön war, wir rollen heute weiter.
Es geht in Richtung "Lac du Tech", das soll ein idyllischer See sein, der umrahmt ist von Bergen.
Zuerst geht es durch ein Tal mit sanften grĂŒnen HĂŒgeln und schönen kleinen Dörfern. Die Dörfer heiĂen Aucun, Massous und Arrens.Â
Ich muss aussteigen und ein wenig laufen, denn die Dörfer sind sehr einladend.
Wir biegen nun vom "Val d' Azun" in das Tal "VallĂ©e d' Arrens" ab und fahren die Serpentinen bis zum See. Hier gefĂ€llt es uns (und auch den anderen AusflĂŒglern) so gut, das wir uns ein PlĂ€tzchen aussuchen.
Auch die Nacht werden wir bleiben. Durch den Feiertag ist der Freitag so etwas wie ein BrĂŒckentag und viele Franzosen sind dieses Wochenende auf Tour.Â
Es war wenig los die letzten Wochen, kein Massentourismus. Auch deutsche Womo's haben wir kaum getroffen.
Die Fahrt durch die Dörfer im Tal und hoch zum See
Der See und eine RundwanderungÂ
Der Platz fĂŒr den Tag und die Nacht
Unfreiwilliger Besuch zur SchlafenszeitÂ
Das war eine Ăberraschung, als die ganze Herde, angefĂŒhrt von mehreren Glocken-KĂŒhen, zur Nacht von der einen Seeseite auf unsere Seite wechselte. Warum? Wir wissen es nicht. Sie nahmen alle Fahrzeuge ins Visier.
Was haben wir denn auch in ihrem Revier zu suchen?
Wir Camper waren doch etwas besorgt um unsere Fahrzeuge, denn die Kuhherde hat generell Vorfahrt. Edwin versuchte eine Kuh von uns wegzuleiten, indem er sie anfaĂte. Das ging nach hinten los. Er musste flĂŒchten. Vorsichtshalber rollten wir die Markise zusammen und rĂ€umten alles weg. Die Stange der Markise schleckte eine Kuh nĂ€mlich ab....đ Dann irgendwann hatte die Herde ihre Position zur Nacht eingenommen und wir konnten auch schlafen gehen.
Das war ein sehr schöner Platz. Viele sind sogar in den See gesprungen, nachdem sie von den Wanderungen zurĂŒckkamen. Das erinnerte uns an: RumĂ€nien - die Karpaten - das Retezatgebirge - der Bucura See - vor ĂŒber vierzig Jahren!!!!